Surfen per TV-Kabel in Berlin

In Berlin-Mitte öffnet der private Kabelnetzbetreiber EWT/TSS einen schnellen Internet-Zugang per TV-Kabel – die Telekom bleibt außen vor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

In Berlin-Mitte startet am heutigen 30. März 2000 die EWT/TSS-Gruppe, nach eigenen Angaben drittgrößter privater Kabelnetzbetreiber in Deutschland, ihre Highspeed-Auffahrt via TV-Kabel zum Internet. Der Zugang ist für eine Monatspauschale von rund 70 Mark zu haben. Allerdings gilt das Angebot zunächst für Haushalte der Wonungsbaugesellschaft Mitte (WBM) am Alexanderplatz in Berlin. ETW/TSS will seine übrigen Netzbestände in Deutschland Schritt für Schritt mit der benötigten Technik ausstatten.

Die angeschlossenen Haushalte bekommen über die sogenannten Kabelmodems des Unternehmens einen permanenten Internet-Zugang, der Daten mit bis zu 2 MBit pro Sekunde befördert. Dem Anbieter zufolge sollen weder Telefon- noch Einwahlgebühren anfallen, und weder der Fernseh- noch der Radioempfang würden gestört. Bereits im November 98 hat EWT/TSS in Berlin einen Telefondienst via TV-Kabel gestartet.

Das Unternehmen rüstet nach eigenen Angaben seine Kabelnetze seit 1998 "kontinuierlich" mit Rückkanaltechnik aus. Erst so lassen sich in beiden Richtungen Daten über TV-Kabel übertragen. Der größte Teil des TV-Kabelnetzes der Telekom ist nur für den Verteildienst "Fernsehempfang" konzipiert; der Datenversand ist damit nicht möglich. Die aufwändige Umrüstung sollen verschiedene Investoren erledigen, die derzeit Anteile von TV-Kabel-Regionalgesellschaften der Telekom erwerben. (dz)