Oracle: Kartellbehörden geben grünes Licht für Übernahme von Cerner

Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Bedingungen zur Übernahme Cerners durch Oracle zugestimmt. Nun fehlt noch die Zustimmung der Aktionäre zum Milliardendeal.

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(Bild: SOMKID THONGDEE/Shutterstock.com)

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Oracles Einstieg in den Markt für Gesundheits-IT mit der Übernahme des Spezialisten für Gesundheits-IT Cerner steht kaum mehr etwas im Weg. Die fehlenden kartellrechtlichen Genehmigungen seien erteilt worden – inklusive der Genehmigung des Milliardendeals durch die Europäische Kommission, teilte Oracle am Mittwoch mit. Für Oracle ist es die größte Übernahme der Firmengeschichte.

Ganz in trockenen Tüchern ist der Deal allerdings nicht, denn die Frist für das Angebot läuft erst am 6. Juni ab. Das Übernahmeangebot umfasst einen Preis von 95 US-Dollar, etwa 88,84 Euro, pro Aktie. Das liegt etwas oberhalb des Aktienkurses von Cerner am Donnerstagvormittag mit 88,62 Euro. Insgesamt entspricht das Volumen einer Gesamtbewertung von rund 28,3 Milliarden Dollar, wie Oracle mitteilte. Der Transaktion müssen die Cerner-Aktionäre noch zustimmen und im Rahmen der Übernahme die Aktien im gewünschten Umfang anbieten.

Die Übernahme hatte Oracle bereits im Dezember 2021 angekündigt. Das Ziel von Oracle ist seitdem gleich geblieben: Gemeinsam mit Cerner wolle man das Gesundheitswesen verändern. Dazu soll eine neue Generation von Gesundheitsinformationssystem entstehen und medizinischen Fachkräften zur Verfügung gestellt werden, betont Larry Ellison, CTO von Oracle. "Bessere Informationen ermöglichen bessere Behandlungsentscheidungen, die zu besseren Ergebnissen für die Patienten führen. Unsere neuen, einfach zu bedienenden Systeme sind darauf ausgelegt, den Verwaltungsaufwand für das medizinische Personal zu verringern und gleichzeitig den Datenschutz für die Patienten zu verbessern und die Gesamtkosten im Gesundheitswesen zu senken."

Neben dem Einstieg in den lukrativen Gesundheitsmarkt geht es Oracle insgesamt um ein kontinuierliches Wachstum des Unternehmens. Cerner wird für Oracle "in den kommenden Jahren ein enormer Wachstumsmotor" sein, so die Erwartung von Safra Catz, CEO von Oracle. Allein in den USA sei der Markt im Gesundheitswesen 3,8 Billionen Dollar schwer. Bereits im Geschäftsjahr 2023 sollen positive Effekte auf den Gewinn von Oracle sichtbar sein.

Oracle ist sich sicher, dass die Integration der Cerner-Systeme schnell gelingen kann. Das größte Geschäftssystem und wichtigste klinische System von Cerner würden bereits auf einer Oracle-Datenbank laufen.

Cerner selbst soll als Unternehmen erhalten bleiben und eine Sparte von Oracle werden. Der Firmensitz in North Kansas City im US-Bundesstaat Missouri bleibt nach erfolgter Übernahme ebenfalls bestehen.

(olb)