Höhere Festplattenkapazität durch MAMR
Western Digital hat eine neue Technik zur Steigerung der Festplattenkapazität vorgestellt: MAMR, Microwave Assisted Magnetic Recording, soll bis zum Jahr 2025 Festplatten mit 40 TByte Kapazität ermöglichen – bei heute üblicher Baugröße.
Die Scheibenkapazität lässt sich nur durch die Verkleinerung des für die Speicherung eines Bits erforderlichen Platzes steigern. Die zur Ummagnetisierung notwendige Magnetfeldstärke aber setzt Grenzen für die Miniaturisierung des Schreibkopfes. Western Digital geht das Problem nun mit Mikrowellentechnik und einem veränderten Produktionsverfahren für den Kopf an.
Die Verkleinerung der Köpfe erreicht WD durch Fertigung im sogenannten Damascene-Prozess. Dabei werden Materialien in vorab eingeätzte Vertiefungen eingebracht. Die Verkleinerung geht jedoch mit einer sinkenden Magnetfeldstärke einher.
Diesem Problem begegnet WD mit einem zweiten Baustein: Am Schreibkopf wird ein Mikrowellensender (Spin Torque Oscillator) angebracht, der die Magnetisierung des Materials unterstützt. Das soll für eine schnelle und sichere Magnetisierung der Plattenoberfläche ausreichen. Das Lesen der schmaleren Datenspuren ist mit konventioneller Technik weiterhin möglich, die Leseköpfe sind kleiner.
WD will die Datendichte mit diesen Techniken von derzeit rund 1,1 Terabit pro Quadratzoll auf bis zu 4 Terabit pro Quadratzoll steigern. Dabei kommt konventionelles PMR (Perpendicular Magnetic Recording) zum Einsatz. MAMR-Festplatten dürften daher mindestens genauso schnell sein wie aktuelle PMR-Festplatten, sowohl beim sequenziellen Schreiben als auch beim Zugriff auf zufällige Adressen.
WD positioniert die MAMR-Festplatten vor allem als Datenlager für Big-Data-Anwendungen, nicht für Desktop-PCs. Dabei dürften nicht nur die Kosten für die neuen Festplatten eine Rolle spielen, sondern auch die Tatsache, dass solche hohen Kapazitäten in den meisten PCs gar nicht benötigt werden – und WD damit dort auch keinen Markt sieht. (ll@ct.de)