Liberty Media übernimmt Kabelgesellschaften der Deutschen Bank

Der US-Konzern, der den größten Teil der Telekom-Kabelgesellschaften gekauft hat, bekommt Zugang zur Netzebene 4, dem Teilnehmeranschluss beim TV-Kabel.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der US-Konzern Liberty Media, der -- unter Vorbehalt einer noch ausstehenden Genehmigung durch das Bundeskartellamt -- den größten Teil der Kabelgesellschaften der Telekom übernommen hat, bekommt nun auch Zugang zu der Netzebene 4. Die Beteiligungen der Deutschen Bank an einigen Kabelgesellschaften, die diesen Teilnehmerzugang zum TV-Kabel betreiben, gehen an Liberty Media. Die Beteiligungen der Deutschen Bank in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, wo Liberty Media nicht aktiv ist, bleiben vorerst bei dem Kreditinstitut. Darüber einigen sich DB-Investor, die Holding der deutschen Bank für Beteiligungen, und Liberty Media. Damit gehen die Firmen TeleColumbus und SMATcom in den Besitz der Amerikaner über.

DB Investor bekommt im Gegenzug eine Beteiligung von 12 Prozent an Liberty Kabel Deutschland -- mit "bestimmten Einschränkungen", die von den beiden Vertragspartnern aber nicht näher spezifiziert wurden. Über das finanzielle Volumen des Handels wurde bislang nichts bekannt; die Deutsche Bank hatte TeleColumbus 1999 für rund 700 Millionen Euro von RWE und Veba übernommen.

Der Deal geht aber nur über die Bühne, wenn das Bundeskartellamt diesem Vertrag und der Übernahme der Telekom-Netze durch Liberty Media zustimmt. Sobald die Verträge unter Dach und Fach sind, hat Liberty Media dann direkten Zugang zu rund 1,4 Millionen Kabelkunden. Bislang hatte der US-Konzern keine Möglichkeiten, direkte Kundenbeziehungen aufzubauen, da er nur die Netzinfrastruktur, aber nicht die Netzebene 4 von der Telekom gekauft hatte. (jk)