Windows für XO-Laptop von "One Laptop per Child" ist fertig

Nach über einem Jahr Entwicklungszeit ist Windows XP für das OLPC-Laptop verfügbar. Nun ist geplant, das Gerät dual-boot-fähig zu machen und den Flash-Speicher zu vergrößern.

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Das Projekt One Laptop per Child (OLPC) und Microsoft haben vereinbart, mit dem Test von XO-Laptops mit einer angepassten Version von Windows XP zu beginnen. Laut Mitteilung sollen ab Juni erste Geräte an Schüler in Entwicklungsländer ausgeliefert werden. Windows XP soll Teil eines Softwarepakets sein, das 3 US-Dollar kosten soll. Da die Aufgabe, das Bildungsniveau in armen Ländern zu heben für eine Organisation zu groß sei, wollen Microsoft und OLPC zusammen mit Regierungen und Nichtregierungsorganisationen kooperieren.

Die Verfügbarkeit von Windows neben dem zuvor schon für den Laptop angepassten Linux soll den Kunden eine erweiterte Möglichkeit bieten, die ihren Bedürfnissen am besten entsprechende Software zu nutzen, heißt es weiter in der Mitteilung. Es habe Anfragen gegeben, da die Kunden bereits vorhandene Windows-Lernsoftware nutzen wollten. Angestrebt wird eine XO-Version, auf der beide Betriebssysteme lauffähig sind und per Dual-boot gestartet werden können. Laut Medienberichten wird dafür der Oktober anvisiert. Pläne, die Microsoft im Januar noch dementiert hatte. OLPC-Gründer Nicholas Negroponte ergänzt, man arbeite daran, das Nutzerinterface Sugar auf Windows zu portieren.

Microsoft hat nach eigenen Angaben über ein Jahr mit Partnerunternehmen an geeigneten Treibern gearbeitet. Nun unterstütze die spezielle Windows-Version den E-Book-Lesemodus, WLAN, die Kamera und andere Hardware. Bei dem hier angewandten Windows handele es sich um die gleiche Implementierung wie für Intels Class Mate und Asus' EeePC, heißt es im Microsoft-Entwicklerblog. Für das XO-Notebook musste Windows und das BIOS so angepasst werden, dass das System von einer SD Card startet.

In dem Weblog heißt es weiter, das OLPC-Projekt plane ein neues BIOS zu programmieren und den Flash-Speichers zu vergrößern. Im Dezember 2007, als Microsoft seine XO-Pläne konkretisiert hatte, stellte die Begrenzung auf 1 GByte noch ein Schlüsselproblem dar. Bohdan Raciborski, Group Program Manager bei Microsoft, erläutert, dies sei gelöst worden. In einem Video schildert er, außer Windows seien auch Anwendungsprogramme wie Office angepasst worden. Der Startvorgang nach dem Einschalten des XO-Laptops dauere etwa 50 Sekunden. (anw)