Waffenstillstand im Hacker-Krieg

Der Schlagabtausch zwischen chinesischen und amerikanischen Hackern scheint sich abzukühlen.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Der Schlagabtausch zwischen chinesischen und amerikanischen Hackern scheint sich nach intensiven Aktivitäten in den vergangenen Wochen abzukühlen. Nach einem Bericht der New York Times haben chinesische Hacker am Mittwoch den Waffenstillstand erklärt. Auf der Site der so genannten Honker Union of China (H.U.C.) wurde dem Bericht zufolge erklärt, das Ziel, 1000 amerikanische Web-Sites mit elektronischer Grafitti zu schädigen, sei jetzt erreicht. Sollte es weitere Attacken geben, so gingen diese nicht mehr auf das Konto der Honker.

Web-Sites, die sich auf die Beobachtung und Kommentierung von Hack-Angriffen auf Web-Sites spezialisiert haben, verfügen inzwischen über eine umfangreiche Dokumentation gehackter Seiten. Tatsächlich gab es in der ersten Mai-Woche Hunderte Attacken, sowohl in den USA als auch in China. Allerdings werden die Ereignisse von den Beobachtern nicht eindeutig in einem politischen Zusammenhang gesehen. Auf der Site von attrition.org findet sich sogar ein Artikel, in dem der Cyberwar als Ergebnis einer "Self-fullfilling Phrophecy" bezeichnet wird. Auch unter der Adresse alldas.de findet man eine stündlich aktualisierte Liste gehackter Seiten. Die Bewertung ist dort ähnlich zurückhaltend.

In jedem Fall hat die Beachtung der Hacker-Aktivitäten in den Medien den Hackern selbst zu einiger Bekanntheit verholfen. "Pr0phet", Mitglied der US-Hackergruppe PoizonBOx hat sich in mehreren Interviews zu den Ereignissen der vergangenen Wochen geäußert. (dwi)