Unitymedia startet erfolgreich ins neue Geschäftsjahr

Steigende Nachfrage nach digitalen Diensten sorgen beim Kabelnetzbetreiber Unitymedia für schwarze Zahlen und Zuversicht für das Geschäftsjahr 2008.

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Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia setzte die gesunde Entwicklung des vergangenen Jahres auch im ersten Quartal 2008 fort. Den Arena-Flop, der im Vergleichszeitraum 2007 noch für tiefrote Zahlen gesorgt hatte, hat das Unternehmen offenbar verdaut. Unitymedia konnte seinen Gesamtumsatz im ersten Quartal von 218 Millionen Euro im Vorjahr auf 299 Millionen Euro steigern. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 15 Prozent auf 95 Millionen Euro. Unter dem Strich konnte sich Unitymedia aus der Verlustzone befreien und wies einen Nettogewinn von 44 Millionen Euro aus, verglichen mit minus 70 Millionen Euro im Vorjahresabschnitt.

Im zentralen Kabelgeschäft sorgten die digitalen Dienste für Wachstum, während die Anzahl der Anschlusskunden leicht rückläufig ist. Zum Ende des Quartals hatte Unitymedia 3,8 Millionen Analoganschlüsse (minus 13,4 Prozent) und 925.000 Digitalanschlüsse (plus 88,2 Prozent) geschaltet. Insgesamt ging die Zahl der Anschlusskunden um 3,1 Prozent von 4,89 auf 4,73 Millionen zurück. Der Schwund wurde durch einen um 14 Prozent auf 12,14 Euro gestiegenen durchschnittlichen Umsatz pro Kunde abgefedert. Der Umsatz des Kabelgeschäfts wuchs um 11 Prozent von 180,8 auf 200,4 Millionen Euro.

Das Kabelnetz der Unitymedia erreicht 8,65 Millionen Haushalte vorwiegend in Nordrhein-Westfalen und Hessen, von denen inzwischen 69 Prozent mit neuen digitalen Diensten versorgt werden können. Immerhin jeder fünfte angeschlossene Haushalt nutzt inzwischen das Digitalangebot, im Vorjahr war es jeder zehnte. Insgesamt steigerte Unitymedia die so genannten umsatzbringenden Einheiten (Revenue Generating Units, RGUs) im Bereich der Digitalangebote von 632.000 um 71 Prozent auf 1,1 Millionen. Davon entfielen 485.000 auf digitale Pay-TV-Angebote (plus 20 Prozent), 244.000 auf Breitband-Internet (plus 137 Prozent) und 222.000 auf Telefonanschlüsse (plus 181 Prozent) sowie 132.000 Internetzugänge im Großhandel für die Wohnungswirtschaft.

Auch der Geschäftsbereich Arena, in dem die Reste des einst ambitionierten Bundesligasenders in der digitalen Satellitenplattform ArenaSat aufgegangen sind, schreibt wieder schwarze Zahlen. Der Umsatz wurde von 44,3 auf 98,5 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Wesentlicher Umsatzfaktor waren Einnahmen aus der Sublizenzierung der Bundesliga an Premiere mit 43,6 Millionen Euro. Weitere 27,2 Millionen Euro kommen aus Premiere-Anteilen sowie 22 Millionen Euro aus Zahlungen der 335.000 Abonnenten. Operativ wies Unitymedia für den Bereich einen Gewinn von 10,2 Millionen Euro (EBITDA) aus.

"Die neuen digitalen Angebote machen einen immer größeren Anteil am Gesamtumsatz aus", kommentierte CEO Parm Sandhu das Ergebnis. "Wir sind zuversichtlich, diese positive Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr weiter fortsetzen zu können und gehen davon aus, Abonnentenwachstum weiterhin in hervorragende Finanzergebnisse umsetzen zu können." Für das Geschäftsjahr 2008 erwartet die Unternehmensleitung ein EBITDA von bis zu 375 Millionen Euro. Bis zum Ende des Jahres sollen 80 Prozent der erreichbaren Haushalte auch mit digitalen Diensten versorgt werden können.

Unitymedia hatte die Preise für analoges Fernsehen zum 1. Januar um rund 15 Prozent auf 17,90 Euro erhöht. Der Digitalfernsehanschluss kostet 16,90 Euro. Die Verbraucherzentrale NRW hatte vor dem Landgericht Köln gegen Unitymedia geklagt, weil das Unternehmen in einem Werbeschreiben für das Digitalfernsehen nicht deutlich genug auf die Preiserhöhung für analoges Fernsehen hingewiesen habe. Das Verfahren läuft noch. (vbr)