USA: Kostenfreies Breitbandinternet für Dutzende Millionen Haushalte

In den USA bekommen bereits Millionen Haushalte Geld, um ihren Internetzugang bezahlen zu können. Die Summe soll bald für einen Breitbandzugang ausreichen.

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(Bild: AlpakaVideo/Shutterstock.com)

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Die US-Regierung will Dutzenden Millionen Haushalten die kompletten Kosten für einen Breitband-Internetzugang erstatten. Grundlage ist ein bestehendes Programm namens "Affordable Connectivity Program" (ACP), aus dem Haushalte mit geringem Einkommen monatlich bis zu 30 US-Dollar zur Bezahlung des Internetzugangs bekommen. Jetzt hat das Weiße Haus von 20 Providern die Zusicherung erhalten, dass sie entweder die Datenrate erhöhen oder den Preis senken. Damit können alle Berechtigten einen Internetanschluss buchen, der maximal 30 US-Dollar pro Monat kostet und mindestens 100 MBit pro Sekunde im Download bietet. Die Provider decken demnach 80 Prozent der Bevölkerung ab, in Städten, Vororten ("suburbs") und ländlichen Gebieten.

Schnelles Internet sei nicht länger ein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, begründet die US-Regierung die Pläne. Das Geld für das Programm kommt aus dem 1,2 Billionen US-Dollar schweren Infrastrukturpaket, das im vergangenen Jahr mit Stimmen aus beiden großen US-Parteien verabschiedet worden war. Insgesamt sollen die monatlichen Kosten für den Internetanschluss damit für Dutzende Millionen Haushalte sinken oder ganz wegfallen. Auf einer eigens eingerichteten Internetseite soll jeder und jede prüfen können, ob eine Berechtigung vorliegt. Außerdem sollen Behörden berechtigte Haushalte direkt kontaktieren und auf das Programm aufmerksam machen. Bis zu 48 Millionen Haushalte könnten einen vollständigen oder teilweisen Anspruch haben.

Die Ankündigung vom heutigen Montag sei nur eine von mehreren Maßnahmen, mit denen die Internetkosten in den USA gesenkt werden sollen, heißt es noch. So sollen unter anderem mehreren Milliarden US-Dollar für den Breitbandausbau fließen und der Vergleich von Internetangeboten erleichtert werden. Zudem werden Verträge verboten, die Mieterinnen und Mietern vorschreiben, bei welchem Provider sie ihren Internetzugang buchen können. In den USA finden im Herbst wichtige Kongresswahlen statt und die Biden-Regierung steht angesichts der hohen Inflationsrate unter wachsendem Druck.

(mho)