Telekom: Mehr Umsatz und Gewinn dank Mobilfunk

Während die Mobilfunksparte der Deutschen Telekom mit steigenden Teilnehmerzahlen, wachsendem Umsatz und höherem Gewinn glänzt, muss T-Com rückläufige Geschäfte bilanzieren und die Prognosen reduzieren.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach der Internet-Tochter T-Online, die über gute Geschäfte mit DSL-Anschlüssen berichten konnte, hat nun auch die Konzernmutter Deutsche Telekom ihre Geschäftszahlen vorgelegt. Und wie schon zuvor rettet erneut das Mobilfunkgeschäft, und hier besonders T-Mobile USA, die Bilanzen. Die Telekom konnte ihr Ergebnis im ersten Quartal deutlich steigern, der Konzernüberschuss stieg im Vergleich zum gleichen Vorjahresquartal um 9,7 Prozent auf 1,079 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im Jahresvergleich um 2,7 Prozent auf 5 Milliarden Euro. Der Umsatz des Gesamtkonzerns erhöhte sich von 14,288 Milliarden auf 14,842 Milliarden Euro.

Besonders erfreuen dürfte das Management das Ergebnis von T-Mobile USA. Der US-Mobilfunkanbieter hat seine Kundenzahl um 1,04 Millionen gesteigert auf insgesamt 22,7 Millionen Kunden. Für Großbritannien verzeichnete die Telekom-Mobilfunktochter 379.000 neue Kunden und bilanziert eine Gesamtkundenzahl von 16,4 Millionen. In Deutschland konnte T-Mobile 284.000 neue Mobilfunknutzer verzeichnen, T-Mobile Deutschland hat damit 30,2 Millionen Kunden. Insgesamt hat T-Mobile nun 87,7 Millionen Kunden. Der Umsatz kletterte von 6,746 auf 7,575 Milliarden Euro. Der operative Gewinn stieg von 966 auf 1,055 Milliarden Euro und das EBITDA von 2,111 auf 2,280 Milliarden Euro.

Problematischer entwickelt sich dagegen das Festnetzgeschäft – einer der Gründe, warum Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke trotz Milliardengewinnen und ver.di-Kritik daran festhalten will, 32.000 Arbeitsplätze bei dem Konzern abzubauen. Der Gesamtumsatz im Geschäft mit Festnetztelefonie und Breitband-Internetanschlüssen ging von 6,555 auf 6,156 Milliarden Euro zurück. Der operative Gewinn sank von 1,434 auf 1,262 Milliarden Euro, das EBITDA von 2,444 auf 2,277 Milliarden Euro. Und während T-Online von steigenden Umsätzen und rückläufigen Gewinnen berichtete, musste T-Com sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn Federn lassen: Der Umsatz der Festnetzsparte sank von 6,220 auf 5,857 Milliarden Euro, das EBITDA von 2,362 auf 2,272 Milliarden Euro.

Immerhin aber konnte T-Com die Zahl der eigenständig oder über T-Online oder Reseller vermarkteten Breitbandanschlüsse um 735.000 auf 9,2 Millionen steigern. Allein in Deutschland hatte T-Com Ende März rund 8,6 Millionen DSL-Anschlüsse in Betrieb – damit stieg die Zahl der vermieteten DSL-Anschlüsse um 643.000. Insgesamt stieg die Zahl der DSL-Resale-Anschlüsse im ersten Quartal um 560.000 auf 2,2 Millionen. Bei Schmalbandanschlüssen hatte die T-Com dagegen einen massiven Rückgang um 4,7 Prozent auf 34,7 Millionen zu verzeichnen, in Deutschland sank die Zahl der Schmalbandanschlüsse von 26,1 auf 25,2 Millionen. Die Telekom führt dies nicht nur auf starken Wettbewerb mit anderen Anbietern im Festnetzgeschäft zurück, sondern auch auf Substitutionseffekte durch Mobilfunk.

Im Geschäftskundensegment sank der Umsatz der Telekom von 3,106 auf 3,011 Milliarden Euro, das EBITDA von 392 auf 313 Millionen Euro. Insgesamt bekräftigte die Telekom ihre Prognose, dass der Umsatz in den nächsten zwei Jahren jeweils um 5 Prozent steigen soll. Während aber die Prognosen für das Festnetzgeschäft reduziert wurden, erwartet die Telekom nun im Mobilfunk höhere Ergebnisse als zuvor prophezeit. Das EBITDA soll im Jahr 2006 nicht über 20,2 bis 20,7 Milliarden Euro liegen, aufgrund von Investitionen sei kein höheres Ergebnis zu erwarten. (jk)