Swisscom setzt nach Debitel-Verkauf auf Telekom Austria

Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom strebt anscheinend eine Mehrheitsbeteiligung bei der österreichischen Telekom Austria an.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom strebt nach dem Verkauf der deutschen Debitel an Permira anscheinend eine Mehrheitsbeteiligung bei der österreichischen Telekom Austria an. Swisscom sagte man schon im Sommer ein Interesse an der Telekom Austria nach, doch damals soll das Vorhaben gescheitert sein, nachdem die Schweizer pro Aktie nur 11 Euro geboten haben, Österreich aber 13 Euro verlangte. Jetzt fordert man in Wien sogar 15 bis 16 Euro, doch Swisscoms Konzernchef Jens Alder hält anscheinend unbeirrt am Kaufziel fest und erhöht seinerseits das Gebot, schreibt die in Bern erscheinende "SonntagZeitung". Österreichs Regierung hält über die staatliche Beteiligungsgesellschaft ÖIAG 47,2 Prozent an der Telekom Austria.

Die Swisscom hat der Zeitung zufolge nur dann Interesse an der Telekom Austria, wenn sie eine Option auf die Übernahme der Mehrheit an dem Unternehmen erhält. Prinzipiell wäre sogar eine feindliche Übernahme möglich, denn die Telekom Italia ist im Januar komplett ausgestiegen. Und die Schweizer scheinen auch für diesen Fall vorbereitet zu sein. Nachdem die Swisscom im Dezember 2003 ihre Beteiligung an der Cesky Telecom für 321 Millionen Euro veräußerte und kürzlich Debitel für 640 Millionen Euro abgab, dürfte die Kriegskasse mit fast 1 Milliarde Euro gefüllt sein. Beobachter warten nun gespannt auf den nächsten Schritt, denn Österreichs Regierung will in der kommenden Woche die Modalitäten des Verkaufs ihrer Beteiligung festlegen. (dz)