Sieger des Bundeswettbewerbs Jugend forscht 2005 geehrt

In Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler und Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn wurden am heutigen Sonntag in Dortmund die diesjährigen Sieger des Bundeswettbewerbs Jugend forscht ausgezeichnet.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

In Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler und Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn wurden am heutigen Sonntag in Dortmund die diesjährigen Sieger des Bundeswettbewerbs Jugend forscht ausgezeichnet. Für das Bundesfinale 2005 hatten sich 218 Jugendliche qualifiziert, die 120 Projekte in sieben Fachgebieten einer Expertenjury aus Wissenschaft und Wirtschaft präsentierten. Insgesamt wurden Preise im Gesamtwert von 150.000 Euro vergeben.

Den Bundessieg in Chemie errang Stephen Schulz aus Gelsenkirchen mit seinem "Labor für die Westentasche", einem mit Standard-Leiterplattentechnik gefertigten "Lab-on-a-Chip"-System. Der 19-Jährige war dafür erst vor kurzem von der Intel Foundation mit dem mit 50.000 US-Dollar dotierten Young Scientist Award geehrt worden. Im Fachgebiet Biologie siegte der ebenfalls 19-jährige Sebastian Hess aus Nordrhein-Westfalen mit seiner Arbeit über fleischfressende Moose.

Die Hamburger Nils Stoye (19), Torsten Rieger (19) und Justus Menzel (17) siegten im Fachgebiet Arbeitswelt mit einer neuen PC-Tastatur. Mit der so genannten RISTOME-Tastatur soll sich die Schreibgeschwindigkeit gegenüber herkömmlichen QWERTY-Tastaturen um etwa 25 Prozent steigern lassen. Den ersten Platz im Fach Geo- und Raumwissenschaften belegte Markus Giftthaler (17) aus Bayern mit der Entwicklung eines kostengünstigen Gitterspektrographen für astronomische Zwecke.

Jewgeni Strekalowski (21) aus Thüringen überzeugte die Jury im Fachgebiet Mathematik/Informatik mit seiner Arbeit über verschachtelte Dreiecke. Physik-Bundessieger wurden Matthias Dübgen (19), Peter Jaschke (18) und Andreas Raba (19) aus Bayern. Sie bauten ein kleines Flügelrad aus der noch relativ jungen Stoffklasse der keramischen Supraleiter, das reibungsfrei auf einem supraleitenden Magneten lagert und sich mittels Lichtenergie dreht.

Christoph Budelmann (19) aus Niedersachsen entwickelte ein kostengünstiges Beleuchtungssystem, das abhängig vom Tageslicht und der Präsenz im Raum automatisch oder manuell geregelt werden kann. Er wurde dafür mit dem ersten Platz in der Kategorie Technik ausgezeichnet. Jörg Metzner (19) und Marcel Schmittfull (17) wurden vom Bundespräsidenten mit dem von ihm gestifteten Preis für eine außergewöhnliche Arbeit ausgezeichnet. Die Jungforscher aus Hessen hatten die Jury mit einer physikalischen Untersuchung zur Kunst des Bauchredens beeindruckt.

Den Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit überreichte Bundesbildungsministerin Bulmahn an Igor Gotlibovych (17) und Renate Landig (19). In ihrem Projekt "Vielecke im Waschbecken" analysierten die beiden Bayern unerwartete Symmetrie-Brechungen im Fließverhalten von Flüssigkeiten. Der Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit ging an den Baden-Württemberger Yanxiang Zhou (17). Sein Computerprogramm zur Modellierung bislang unbekannter Proteinstrukturen sei ein wichtiges Verfahren für die Entwicklung neuer Medikamente. Ingrid Timm (55), Haupt- und Realschullehrerin aus Wiesbaden, wurde von der Zeitschrift stern als "Lehrerin des Jahres" ausgezeichnet. (pmz)