Microsofts Spielkonsole X-Box: Viel Lärm um (noch) nichts

Auf Electronic Entertainment Expo hat Microsoft mit viel Glamour und Getöse für einen furiosen Auftritt der Spielkonsole X-Box gesorgt.

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Von
  • Markus Stöbe

Auf der Spielemesse Electronic Entertainment Expo (E3) sorgt Microsoft – nach eigenen Aussagen "auf vielfachen Wunsch der Fan-Gemeinde" – mit viel Glamour und Getöse für einen furiosen Auftritt der Spielkonsole X-Box. Ein speziell für solche Anlässe konstruiertes mobiles und chrom-blitzendes Theater sorgte zusammen mit dem X-Box-Maskottchen Raven schon bei der Ankunft für Aufsehen. Das Theater wurde auf einem 14-achsigen Truck angeliefert und später vom Lara-Croft-Ableger Raven – sportlich gekleidet und mit gut sichtbarem X-Box-Tatoo am Bauchnabel – eröffnet.

Ursprünglich hatte Microsoft gar nicht geplant, die X-Box auf der Messe zu präsentieren, schließlich dauert es noch etwa eineinhalb Jahre, bis die neue Spielkonsole in die Läden kommt. In einer Web-Umfrage hatten dann aber 86 Prozent – bei mehr als 13.000 Teilnehmern – für eine Vorschau auf die Zukunft der Spielkonsolen gestimmt, erklärte Microsoft. Nun können auf der Spiele-Messe bis zu 12 Personen gleichzeitig eine 2-minütige Multimedia-Show zur X-Box genießen.

Auch der Rest von Microsofts Gepäck für die Spielemesse kann sich sehen lassen: Vorgestellt werden sollen 16 neue PC-Spiele und zwei neue Hardware-Zusätze. Unter den Spielen befinden sich Titel wie MechWarrior 4, Combat Flight Simulator II, Crimson Skies und Age of Empires II. GameVoice, ein Teil der neu vorgestellten Peripherie, soll es Spielern ermöglichen, mit ihren Mitstreitern auf der ganzen Welt per Sprache zu kommunizieren. Sprachsteuerung der Spiele sei ebenfalls möglich, erklärte Robbie Bach, Chef der Spiele-Entwicklungsabteilung bei Microsoft.

Die Zukunftschancen der X-Box sieht Bach sehr positiv. Microsoft werde die Führung im PC-Spiele-Bereich weiterhin behalten und auf die Spielkonsolen übertragen. Die beiden Spieleplattformen – PC und Konsole – stünden dabei nicht in Konkurenz zueinander, erklärte er. Je nach Spiel eigne sich das eine oder andere Gerät besser. So würden actionlastige Spiele bevorzugt auf Konsolen gespielt, während Simulationen eine Domäne der PCs seien. Durch die Einführung der X-Box werde sich Microsofts Engagement für den PC-Spiele-Markt nicht ändern, betonte Bach. Die Entwickler würden von der ähnlichen Hardware beider Geräte sehr profitieren, so das eine breite Unterstützung der Spiele-Industrie zu erwarten sei. Fast alle namenhaften Firmen hätten bereits ihre Unterstützung angekündigt, darunter Electronic Arts, Midway, Konami und Namco. Die Unterstützung der Spieleprogrammierer zu gewinnen dürfte auch das eigentliche Ziel des bombastischen X-Box-Auftritts auf der E3 sein. (mst)