Microsofts Powershell 2 zum Anfassen

Microsofts textbasierendes Werkzeug für Automatisierungs- und Konfigurationsaufgaben Powershell macht sich fertig für die zweite Runde.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Microsoft hat am gestrigen Freitag die zweite Community Technology Preview (CTP-2) zu seinem Kommandozeilen-Interpreter Powershell 2 freigegeben. Im Vergleich zur stabilen Version 1 hat die anstehende Ausgabe des Werkzeugs massiv zugelegt, wie man den umfangreichen Release Notes (RTF) entnehmen kann. Die Neuerungen beginnen damit, dass man mit der bevorstehenden Powershell Kommandos absetzen kann, die anschließend von ihren Artgenossen auf anderen Rechnern im Netzwerk ausgeführt werden. Gehostet in einer IIS-Installation, kann dieses sogenannte Remoting sogar als Netzdienst für mehrere entfernte Rechner ablaufen.

Ebenfalls eine Premiere feiern Background Jobs, das sind von der Konsole aus gestartete Prozesse, die wie Unix-Dämonen die Konsole sofort wieder freigeben und danach ereignisgesteuert im Hintergrund weiterlaufen.

Anders als in der Powershell 1 müssen Cmdlets nicht mehr in einer .NET-Sprache verfasst und compiliert werden, sondern dürfen als Script Cmdlets auch in der Powershell-Kommandosprache zur Ausführung kommen. In diesem Idiom sind neuerdings auch Schlüsselwörter wie Data sowie Cmdlet reserviert und dürfen nicht als für eigene Bezeichner verwendet werden. Mit Modulen und Transactions betreten zwei weitere neue Programmstrukturen die Bühne. Dazu kommen 51 neue Cmdlets und zahlreiche weitere Features.

Powershell 2 soll ihre Meldungen außerdem in der Sprache ausgeben können, die auf dem jeweils ausführenden Computer eingestellt ist. Andererseits gibt es zurzeit lediglich die englischsprachige Basisversion des Utility, ein Multilingual User Interface wie für dessen Version 1 ist derzeit nicht verfügbar.

Apropos verfügbar: Die CTP-2 gibt es für Windows XP (SP2), Vista (SP1), Windows Server 2003 und 2008, und zwar in den Ausführungen x86 und amd64 für 32- und 64-bittige CPUs. Um die (ohne die gesonderte Hilfe) 5,1 beziehungsweise 7,7 MByte umfassende Software in Betrieb zu nehmen, braucht man das .NET-Framework 2.0, für einige Features zudem dessen Version 3.0 und die CTP des Windows Remote Management WinRM auf dem Rechner. Außerdem muss eine eventuell vorhandene Powershell 1 zuvor entfernt werden. Trotz dieses Sprungs ins kalte Wasser geht es natürlich nicht ohne die üblichen Warnungen ab: Bei dem Paket handelt es sich um eine Pre-Release, welche nicht in Produktivumgebungen eingesetzt werden sollte, und deren Features sich bis zum offiziellen Erscheinungstermin durchaus noch ändern können. (hps)