Kabelfernseh-Deal von AT&T perfekt

Das US-Justizministerium hat Übernahme des amerikanischen Kabelfernsehriesen MediaOne Group durch den größten US-Telefonkonzern AT&T mit Auflagen gebilligt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das US-Justizministerium hat die Übernahme des amerikanischen Kabelfernsehriesen MediaOne Group durch den größten US-Telefonkonzern AT&T mit Auflagen gebilligt. Damit nähert sich AT&T seinem Ziel, auch größter amerikanischer Kabelfernsehbetreiber zu werden. AT&T zahlt 58 Milliarden US-Dollar für MediaOne. AT&T muss sich aber von der MediaOne-Beteiligung an Road Runner trennen. Diese Firma bietet Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet über Kabelfernsehleitungen an – AT&T kontrolliert bereits Excite At Home, US-Branchenführer beim Internet-Zugang über TV-Kabel und Hauptkonkurrent von Road Runner.

Allerdings muss noch die Aufsichtsbehörde FCC (Federal Communications Commission) grünes Licht für die MediaOne-Übernahme geben. Sie wird möglicherweise die Veräußerung einiger AT&T-Kabelfernsehsysteme verlangen. AT&T wird nämlich nach dem MediaOne-Kauf weit mehr als ein Drittel der Kabelfernsehsysteme in den USA kontrollieren. Es darf jedoch kein Unternehmen mehr als 30 Prozent Marktanteil haben.

AT&T hatte in den letzten Jahren neben MediaOne mehrere große Kabelfernsehgesellschaften gekauft und dazu mehr als 100 Milliarden US-Dollar in die Branche investiert. Mehrere Verbraucherverbände hatten angesichts dieser Aufkäufe schon bei der FCC gegen die MediaOne-Übernahme protestiert. AT&T erklärte aber, man rechne in Kürze mit einer FCC-Genehmigung und wolle die Fusion mit MediaOne dann so rasch wie möglich vollziehen. AT&T will seinen Kunden über die Kabelfernsehsysteme Breitband-Internetzugang, digitales Kabelfernsehen und auch lokale Telefondienste anbieten. An den AT&T-Plänen hat auch Microsoft, ursprünglich selbst an einer Übernahme von MediaOne interessiert, einen gewissen Anteil. Zum einen ist der Software-Konzern aus Redmond größter Einzelaktionär von AT&T. Zum anderen arbeiten beide Unternehmen beispielsweise bei den japanischen TV-Kabelgesellschaften, an denen sie beteiligt sind, zusammen. (jk)