Ericsson schließt Standort Hildesheim

Die Umstrukturierung bei Ericsson fordert weitere Opfer: 215 Mitarbeiter am Forschungsstandort Hildesheim verlieren ihren Arbeitsplatz.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Umstrukturierung bei Ericsson fordert weitere Opfer: Der schwedische Handy-Riese schließt seinen Forschungsstandort in Hildesheim. 215 Angestellte verlieren Ende September ihren Job, gab der Telecom-Konzern bekannt. "Zur Zeit entwickeln wir einen Sozialplan", erklärte eine Firmensprecherin.

Ericsson hat in letzter Zeit mit argen finanziellen Turbulenzen zu kämpfen. Bei der Handy-Sparte wurde bereits wegen horrender Verluste die Produktion an Flextronics verkauft und das weitere Geschäft in eine gemeinsame Firma mit Sony ausgelagert; die neue Marke rutsche in der Rangliste der Handy-Hersteller mittlerweile auf den fünften Platz ab.

Die Forschung an der PPDC-Technik, die an dem Standort der Ericsson Eurolab Deutschland stattfindet, werde von einer Niederlassung in Schweden übernommen. PPDC (Packet Personal Digital Cellular), ein Äquivalent zu GPRS, sei für japanische Käufer bestimmt: "Dort haben wir derzeit mit einer besonders schwierigen Marktlage zu kämpfen", erklärte die Firmensprecherin. Außerdem werde auch in Japan GPRS schrittweise durch UMTS ergänzt und ersetzt, ist sich Ericsson sicher. Die PPDC- und andere Entwicklungsprojekte für Mobilfunktechniken sollen -- nach einer Anpassung an die "neuen Anforderungen" -- unter Umständen an anderen Eurolab-Standorten weitergeführt werden.

Die Forschungsstandorte der Ericsson Eurolab in Herzogenrath und Nürnberg sowie die für Vertrieb, Marketing und Service zuständige Ericsson GmbH in Düsseldorf seien von den Maßnahmen nicht betroffen, erklärte der schwedische Konzern. (jk)