Epcos leidet unter der Handy-Flaute

Der Bauelementehersteller Epcos muss seine Prognosen zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten senken.

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  • dpa

Der Bauelementehersteller Epcos hat seine Prognosen wegen der Flaute auf dem Handymarkt zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten gesenkt. Erwartet werde im Geschäftsjahr 2000/01 nur noch ein Umsatzplus von 10 bis 15 Prozent, berichtete Vorstandschef Gerhard Pegam am Donnerstag in München. Noch im März hatte der Siemens-Ableger ein Wachstum von 20 Prozent angekündigt, zuvor war sogar von bis zu 30 Prozent die Rede.

Auch für das Ergebnis schraubte Epcos die Erwartungen erneut zurück. Statt zuletzt 17 Prozent Gewinnmarge rechnet das Unternehmen nun nur noch mit 16 Prozent. Angesichts der schwierigen Marktlage kündigte Pegam eine Verringerung der Investitionen und ein striktes Kostenmanagement an. Dazu gehöre auch die Verlagerung einzelner Produktionsprozesse in Niedriglohnländer.

Die Bereinigung der Lagerbestände bei Handys dauere länger als erwartet. "Mit ihren Bestellungen haben unsere Kunden ihren Bedarf für die nächsten vier bis fünf Monate abgedeckt. Es besteht für sie somit vorübergehend keine Notwendigkeit, weitere Bestellungen nachzuschieben", sagte Pegam. Gegenüber dem ersten Quartal sei der Auftragsbestand um 58 Prozent auf 297 Millionen Euro zurückgegangen. Besserung erwartet Pegam erst zum Ende des Geschäftsjahres. "Wir gehen davon aus, dass wir im dritten Quartal die Talsohle erreichen und im vierten Quartal die Nachfrage wieder an Dynamik gewinnt."

Im zweiten Quartal konnte Epcos den Umsatz wie von Analysten erwartet um 20 Prozent auf 530 Millionen Euro steigern. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) kletterte um 26 Prozent auf 99 Millionen Euro. Für das erste Halbjahr ergibt sich somit ein Umsatz von 1,1 Milliarden Euro und ein Gewinn vor Steuern und Zinsen von 226 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern legte um 65 Prozent auf 152 Millionen Euro zu. (dpa) / ()