DAB will möglicherweise den Neuen Markt verlassen

Der zur Hypo-Vereinsbank gehörende Online-Broker Direkt Anlage Bank (DAB) droht mit einem Rückzug vom Neuen Markt.

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Von
  • Jörg Birkelbach

Der zur Hypo-Vereinsbank gehörende Online-Broker Direkt Anlage Bank (DAB) droht mit einem Rückzug vom Neuen Markt, dem Hightech-Segment der Frankfurter Börse. Sollte sich diese Information bestätigen, wäre dies eine weitere Schlappe für den ohnehin stark gebeutelten Neuen Markt. "Wir überlegen ernsthaft, uns aus dem Neuen Markt zurückzuziehen", sagte Vorstandschef Matthias Kröner gegenüber dem Handelsblatt. Nach den jüngsten Entwicklungen an der Wachstumsbörse müsse man sich fragen, welchen Sinn eine Notiz habe. Diese Einstellung hat offenbar nicht nur Kröner; andere Vorstände von renommierten Unternehmen denken ebenfalls laut über einen derartigen Schritt nach.

Durch die Übernahme von Consors durch BNP und die Fusion mit deren Onlinetochter Cortal sieht sich Kröner offenbar unter Zugzwang gesetzt, denn das Spektrum potenzieller Partner wird zunehmend kleiner; und Größe ist heute ein Wettbewerbsfaktor, der das Überleben auf Dauer sichern kann. Aufgrund der andauernden Flaute an den Börsen, die mit entsprechend geringen Umsätzen in den Kundendepots und geringen Provisionseinnahmen verbunden ist, geht der Weg zur Rentabilität weiterhin nur über massive Kostensenkungen, die wiederum einhergehen mit der Reduktion von Arbeitsplätzen. Am kommenden Mittwoch wird die DAB dann die Quartalszahlen veröffentlichen. Analystenschätzungen rechnen weiterhin mit Verlusten im zweistelligen Millionenbereich. (Jörg Birkelbach) / (jk)